VW Bus T2b Westfalia

VW Bus T2B Camper Baujahr 1975.
Die Baureihe T2 ist der meistgebaute Transporter/Kleinbus der Welt und wurde von 1967 bis 1979 in Hannover gebaut.  
Sein Nachfolger, der T3, erschien 1979 mit größerer, 
moderner Karosserie, aber wieder den alten Motoren.
Doch in Brasilien wurde der T2 noch bis 2014 weitergebaut.
Der Vorgänger des T2 war der T1, der bis 1967 gebaut wurde. Dieser war 20 cm kürzer und ist leicht an der geteilten Windschutzscheibe zu erkennen. Die entscheidenste Änderung war 1967 der Wechsel von Pendelachse auf Schräglenkerachse. Die aufwendige PKW Hinterachskonstruktion bescherte dem T2 auch ein nach heutigen Masstäben gutes Fahrverhalten. 
Man unterscheidet zwischen T2a, gebaut bis 1971, dem Zwitter Modelljahr 1972, und dem T2b ab Modelljahr 1973 sowie den in Brasilien bebauten T2c.
Es flossen ständig technische Änderungen ein, ab 1970 die Scheibenbremse an der Vorderachse, seit 1972 gab es nicht nur den Käfermotor im Bus, da der Motorraum vergrößert wurde war nun auch der Typ 4 Motor erhältlich, der in der höchsten Evolutionstufe 70 Ps leistete. Auch die Sicherheitstechnik wurde ständig verbessert.





Unser Bus hat den originalen Westfaliaausbau Typ Offenbach mit Klapphubdach, 4 Schlafplätzen, Gasherd, Kühlschrank, Standheizung. Auch hat er den Typ 4 Motor und eine Ölkühlanlage.
Das Fahrwerk wurde für Fahrten ins Gelände und die Ausstattung fürs Wildcampen fit gemacht.

Zunächst ein Blick in den Innenraum. Der Nutzwert steht im Vordergrund, daher gibt es z.B. zusätzliche Gepäcknetze, Ablagefächer und 12V Steckdosen.





Kühlschrank und Herd sind noch von der Erstausstattung 1975 und funktionieren bestens.
Besonders praktisch sind die Schwanenhalsleuchten, die abends in der Koje als Leselampe dienen. Ebenfalls zu empfehlen ist der Toasteraufsatz und der 12V Gaswarner.




Mit der Sitzbank aus einer Pritsche bekam der Bus 7 Sitzplätze eingetragen und konnte damit als PKW zugelassen lassen werden (ist wesentlich günstiger als Wohnmobil).




Die Heckscheibe bekam das Schutzgitter von einem L-Bus, damit die Campingmöbel im Kofferraum nicht die Scheibe beschädigen. Deshalb gibt es auch Ösen und Spanngurte im Kofferraum.

 


Der Bus wurde 2007 gekauft und musste zunächst umfangreich geschweißt werden.






Ein Teil der Reparaturbleche




Zwei der neu eingeschweißten Querträger.
Durchgerosteten Bleche wurden durch Abbohren der Schweißpunkte entfernt. Neue Teile wurden gelocht und durch Verschweißen der Bohrungen ein Zustand nahe dem Original erreicht.




Nach vorne fehlt auch schon der Querträger und der Innenschweller.




Rechts ist der neue Innenschweller schon eingesetzt und die kleinen Querträgerprofile mussten auch überlappend angestückelt werden.




Eine typische T2 Krankheit: Durchgerosteter Scheibenrahmen.








Nach nur 5 Wochen Nachfeierabendarbeit bekam der Bus seine Plakette und es konnte über Pfingsten in einen Kurzurlaub in die Eifel gehen.
Danach wurde zunächst das Getriebe getauscht, da es sich durch herausspringende Gänge und Ölverlust bemerkbar machte. Besonders ärgerlich, den der Vorbesitzer hat es als überholtes Getriebe bei einem bekannten großen Teilehändler gekauft und war noch keine 1000 km damit gefahren.
Da im Sommerurlaub aber auch größere Strapazen auf den Bus warteten, wurde ein Ölkühlanlage montiert.
Musste dafür früher der Motor zerlegt und ein Adapter anstelle des Serienölkühlers montiert werden, gibt es inzwischen ein Adapter mit integriertem Thermostat, welches einfach an den Ölfilterflansch montiert wird.




Der Serienfilter sitzt nun ein wenig tiefer, aber noch ungefährlich.




Hier ist auch der Öltemperaturgeber zu sehen.




Ein Olkühler von /8er Benz wurde hinter der Vorderachse an einem selbstgefertigten Hilfsrahmen geschraubt. Als Leitung sind 2 Stahlrohre eingeschweißt, es fanden außerdem hitzefeste Hydraulikschläuche und Verschraubungen Verwendung. Rechts im Bild sitzt der Öldruckgeber an einem T-Stück.




Die Bodenfreiheit ist dadurch nicht verändert.




Im Sommerurlaub 2007 ging es mit den drei Kindern und Hund in Urlaub. Deshalb musste auch der Anhänger mit in die französischen Alpen.








"Luft kann nicht kochen". So lautete früher der Werbespruch von VW.
Doch auf den französischen Pässen wurde der Motor des schweren Gespanns trotz Ölkühlanlage dann doch zu heiß, und nach ein paar Wochen zuhause meldete sich der Motor durch ein gelegentliches leises Klingeln.
Das wurde natürlich nicht anstehen gelassen und der Motor sofort zerlegt.










Nach dem Ausbauen der Ventile wurde ein lockerer Ventilsitz festgestellt. Dieser hätte innerhalb kürzester Zeit einen kapitalen Motorschaden verursacht.




Auch die Ventilführungen waren verbrannt , es wurden zwei neue Köpfe nötig.
Daher zerlegte ich noch einen weiteren Motor, den ich damals mit dem Bus beim Kauf dazu bekommen habe. Diesen Motor kaufte der Vorbesitzer als Austauschmotor beim gleichen Händler wie das oben erwähnte Getriebe und er hatte bereits nach 500 km einen Nockenwellenlagerschaden, so dass er wieder einen gebrauchten Motor einbaute.
Schade, dass ich hier den Namen der Firma, bei der ich noch mehr Erfahrungen dieser Art machte und die heute auch noch am Markt ist, nicht ohne Folgen nennen kann.
Bei der Zerlegung dieses "Austauschmotors" kamen jedenfalls neue Köpfe, Kolben und Zylinder zum Vorschein die mit leicht erhörter Verdichtung auf meinen bisherigen Motorblock montiert wurden. Der Motor hat übrigens Hydrostößel und Transistorzündung vom T3 und damit entfallen Ventile einstellen und Zündkontakt wechseln.



Bei der Gelegenheit wurde das Kniestück des Tankstutzens getauscht. Bei eingebautem Motor ist es eher schwer zugänglich.




Als nächstes gab es ein neues Dachzelt, angefertigt aus Markisenstoff, dicken Reißverschlüssen und Moskitonetz. Danke Günther!!!
Es musste dreimal ausgebaut und nachgearbeitet werden, bis es passte.




Die versporte Beflockung auf der Dachinnenseite wurde abgeschliffen und lackiert.




Für große Menschen (wie mich) gibt es eine steckbare Verlängerung der Liegefläche.




Beim nächsten Urlaub strahlte der Bus bei aufgeklapptem Dach in den Farben der Trikolore. Genau richtig für ein Urlaub in der Provence.




Eine befreundete Familie mit dem Hanomag war auch dabei und die beiden Fahrzeuge sorgten für mächtig aufsehen.





Vor dem Urlaub wurde mir vom Hanomagfahrer bedeutet, dass er mich mit dem Bus ja des öfteren herausziehen würde, wenn ich nicht hinterkäme.
Es entwickelte sich aber andersrum, der Bus war Spürfahrzeug und wir warteten manchmal vergebens auf den Hano, weil eine Kurve zu eng oder eine Durchfahrt zu schmal war. 
 
Nach diesem Urlaub wurde die zu geringe Höhe der Vorderachse in Angriff genommen. Nicht, das wir Probleme im Vergleich mit dem Hanomag gehabt hätten und nein, an meinem Übergewicht liegt es auch nicht.
Eines der neu bestellten Drehstabfederpakete für die Vorderachse.



Der Wechsel der Federn ist eine Menge Arbeit. Zunächst wird die Bremse abgebaut, dann die Konussitze der Traggelenke am Achsschenkel ausgepresst, die beiden Tragarme aus dem Achsrohr gezogen und dabei über den Anschlag gehebelt. Aus dem Achskörper schauen die beiden Federpakete, die nun nur noch in der Mitte zentriert sind. 




Die alten Federn waren erwartungsgemäß gebrochen.




Nach 14 Stunden schrauben kam die Enttäuschung: Der Bus ist noch tiefer als vorher, hier im Vergleich mit der Pritsche schön zu sehen.



Der mit dem Problem konfrontierte Händler, mit dem ich sonst sehr zufrieden bin, gab nach einigem hin und her zu, Federpakete für Busse bis Bj 69 verkauft zu haben. Als Schadenersatz bekam ich die wesentlich teureren richtigen NOS Teile zugeschickt.
Nun ist der Bus zwar ein bisschen höher und strammer, aber immer noch zu tief für meine Zwecke.
Bei der Aktion wurden gleich alle Anschlaggummis erneuert.

Weiterhin wurde damals in der Winterpause ein Unterflurtank, eigentlich als Abwassertank am T3 gedacht, und eine Standheizung eingebaut. Die Heizung sitzt zwischen dem Schlauch der Motorheizung und unterstützt diese mit ihrem Gebläse oder heizt bei Bedarf dazu.






Mit der Pumpe können wir auch Wasser aus dem Bach saugen und sind noch ein Stück unabhängiger.




Der Auslass mit Schieber und Perlator ist praktisch fürs schnelle Händewaschen. Auch können Schläuche angeschlossen werden, auf der Saugseite mit Filter. Die Abgasführung der dahinter montierten Standheizung zu sehen.




Auch das Waschbecken innen wird vom Unterflurtank versorgt. Trinkwasser entnehmen wir allerdings diesen beiden Kanistern, die Tauchpumpe speist die gleiche Leitung. Zwei Rückschlagventile mussten daher in den jeweiligen Zuleitungen verbaut werden.




Beim Thema Wasser...






Aufgrund des hohen Kleiderschranks hinter dem Fahrersitz macht ein Lamellenfenster kein Sinn. Daher wurde ein Seitenverkehrt montiertes Schiebefenster eingesetzt. Das hintere Ausstellfenster ist auch nachgerüstet.
Am Hubdach sind Aufnahmen für Dachträger angebracht. Die Aufstellmechanik ist allerdings nicht für zusätzliche Lasten ausgelegt. Daher mussten auch schon die beiden Scheren instand gesetzt und verstärkt werden.




Die nächsten Urlaube ( 2X Pyrenäen, 2X Schwarzwald, Vogesen, Karawanken, Franz. Alpen) und Wochenendtripps verliefen ohne nennenswerte Mängel.




2011 haben wir uns zum Anbau einer Markise durchgerungen. Das neueste Modell von Fiama ist gefälliger als die bisherigen.
Der Bau der Halterungen dafür beschäftigte mich eine Weile, denn das Schlafhubdach lässt nicht viel Platz dafür.



Mit der Optik kann man leben.



Der Gewinn an Komfort ist groß, bei Hitze oder auch bei Regen.




Bei der Tour durch die Savoyen hatten wir ständig Benzingeruch in der Nase.
So wurden danach einige Tankentlüftungstücke gewechselt und der poröse Schlauch des Einfüllstutzen durch den Rohrbogen eines zweiten und den Schläuchen eines Mercedes Sprinter ersetzt. Der Tank sitzt über dem Getriebe und die Schottwand zum Motor muss dafür demontiert werden, was laut Leitfaden eigentlich nur bei ausgebautem Motor möglich ist. Es ist trotzdem zu schaffen und nach dem Ersetzen von allen Gummiteilen in der Peripherie des Tanks riecht jetzt nichts mehr.






Da bei großer Hitze und/oder scharfer Fahrt der Anlasser manchmal nicht anzieht, wurde er bereits dreimal zerlegt und gereinigt/gefettet bzw. komplett getauscht, ohne Besserung.
Der Ausfall passierte natürlich immer in den dümmsten Situationen, im Safaripark, bei Stau auf der Autobahn oder in Stadtvierteln, in denen man lieber nicht aus dem Auto steigt.
Daher wurde ein 30A Relais im Motorraum zum Überbrücken des Anlassers verbaut. Nun ist der lange Weg der Leitung vom Motorraum über Haupstromschalter, Amperemeter, Zündschloss und wieder zurück abgekürzt, was für ein paar entscheidende Volt mehr sorgen dürfte. 




Nach dem der Unterboden einige Treffer einstecken musste, ging ich in der Winterpause 2012/13 wieder das Problem geringe Bodenfreiheit bei Beladung an und wurde bei Monroe fündig.
Zunächst wurden meine geliebten Koni Dämpfer demontiert.
Die Konis sorgten bisher für eine tolle Straßenlage und auch dadurch war ich für meinen "Hüftschwung" durch französische Verkehrskreise bekannt.








Die Luftschläuche bekamen einen Schutzschlauch und auch die Anschlüsse wurden geschützt.




Die Lifter an der Vorderachse.




an der Hinterachse




Nun ist die Freude groß: Die Dämpfer heben den Bus fast bis an seine Anschläge. Vorne sorgen 6 Bar für 7cm mehr Bodenfreiheit!
Hinten reichen 3 Bar, um das Auto wieder gerade stehen zu lassen.
Erste Fahrversuche ergaben eine gute Straßenlage trotz der Höherlegung auch bei hohen Kurvengeschwindigkeiten.




Um den Luftdruck im Auge zu haben, wurden zwei kleine Manometer mitgeliefert. Die Halterung war zu breit für mein voll gepacktes Armaturenbrett und musste daher durchgeschnitten und verschmälert wieder zusammengeschweißt werden.




Die Halterung wurde mit einer der Lenksäulenschrauben befestigt.








Im Motorraum sind die beiden Füllventile auf dem Trägerblech der Transistorzündung montiert, die aus einem T3 stammt.




Für die Anlage mussten 16 Meter Luftschlauch verlegt werden.




Die Verteiler für die Vorderachse.




An der Hinterachse braucht man nur ein Verteilerstück, da der Motorraum nicht weit entfernt ist und 2 Leitungen an das Füllventil geführt wurden.



Im Motorraum wird noch ein Minikompressor montiert, so dass wir bei Bedarf unterwegs die Höhe verändern können. Und der Bedarf wird kommen!

Im Urlaub 2013 haben sich dann die Neuerungen bestens bewährt. Kein Spritgeruch mehr, zuverlässiges Anlassen auch bei Hitze, ausreichend Bodenfreiheit.







Da an der Technik des T2 dieses Mal nichts auszusetzen war, widmenten wir uns nach dem Urlaub dem Thema schöner Wohnen.
Das Polster der Rücksitzbank hatte es nach 6 Jahren mit drei Kindern und Hund hinter sich.











In dem schlecht zugänglichen untersten Fach des Schrankes wurde eine Schublade eingebaut. Solche Auszüge bekommt man nicht im Baumarkt.



Die bisherige Schranktür dient nun als Blende, die originale Westaflia Verriegelung blieb erhalten.





2014 ging es wieder nach Frankreich








Wie nach jedem Urlaub mussten die beiden hinteren Radkappen und das Blech unter dem Lenkgetriebe ausgebeult werden. Da es das vordere Nummernschild dieses Jahr besonders getroffen hat, wurde es höher gesetzt.





Vorsorglich wurden die Benzinschläuche und die Schläuche zum Zusatzölkühler ausgetauscht.





Außerdem fielen beim Check die Benzinpumpe sowie der Zündverteiler der T3 Zündung durch und wurden erneuert. Neue Reifen waren auch fällig- die Strecken und der Fahrstil fordern ihren Tribut. Die Monroe Air Max Stoßdämpfer haben sich allerdings wieder bestens und störungsfrei bewährt.
So gerüstet kann der Bus der nächsten Saison entgegensehen.

Solch ein Auto ist nie fertig. Mit Sicherheit werden nach dem nächsten Urlaub wieder Änderungswünsche anstehen.



Der Bus spielt in der Rubrik Reiseberichte in den meisten Geschichten die Hauptrolle.

https://feldbahn-dossenheim.de.tl/Savoyen_Seealpen_Provence-2014.htm

https://feldbahn-dossenheim.de.tl/Savoyen_Dauphine_Provence-2013.htm


https://www.feldbahn-dossenheim.de.tl/Savoyen_Provence_Ligurien-2012.htm

https://www.feldbahn-dossenheim.de.tl/Pyren.ae.en-2010.htm

https://www.feldbahn-dossenheim.de.tl/Pyren.ae.en-2009.htm

https://www.feldbahn-dossenheim.de.tl/Provence-2007%2C2008.htm

Fahrtage
 
Veranstaltungen:

Fackelfahrt am 06.01.2024 16-20 Uhr
Ausweichtermine bei schlechtem Wetter
13. oder 20.1.2024.

Fahrtage am 24.3. und 22.09.2024
11-17 Uhr:
Fahrten mit dem Personenzug
und Schaufahrten mit
historischen Lorenzügen.
Um 13:00 Führung
durch die Feldbahnsammlung
 
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