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Am letzten Märztag 2012 startete dieser Konvoi, den Ölberg oberhalb der Strahlenburg zu erklimmen.
Wir waren froh, als wir mit der Bergstation der ehemaligen Materialseilbahn unser erstes Etappenziel erreichten. Immerhin wiegt der Bagger 3 Tonnen und die Pritsche hatte mit dem Dumper, den Baggerschaufeln und Werkzeug auch genug auf dem steilen steinigen Weg zu ziehen.
Das Werkzeug und Baggerzubehör wurde auf den Dumper umgeladen.
Über den alten Betriebsweg machten wir uns mit den Maschinen auf den Weg zur dritten Sohle des Steinbruchs.
Da dieser seit 45 Jahren nicht mehr benutzt wurde, mussten schon vorher große Steine und querliegendes Altholz entfernt werden.
Hier war für den Dumper erstmal Pause, da eine Kette runtersprang.
Der Bagger ist schon oben und macht gleich den ersten Spatenstich.
Nach dem Freilegen ist schnell klar, dass die Waage nicht nur auf einem Betonfundament liegt, sondern auch noch rundum mit Beton vergossen ist.
Da inzwischen auch der Dumper den 200m langen steilen Aufstieg geschafft hat, kann der Bagger seinen Abbruchhammer bekommen.
Der Vorkriegsbeton leistet keinerlei Widerstand.
Nun wird die Waage vorsichtig mit der Stockwinde angehoben...
und kontrolliert, ob sich auch alles vom Fundament löst.
Im Fundament liegen ein altes paar Schuhe.
Nun wurde festgelegt, in welchem Winkel die Waage über den Boden gezogen werden kann, ohne das ihre Mechanik auf der Unterseite beschädigt wird. Anderseits soll der Bagger auch keinen Wheely machen.
Das Gelände wurde wieder planiert.
Währendessen hatte ich Zeit für eine Fleißarbeit.
Das Schienenstück wurde mit einem Rolladengurt an den Dumper gebunden, der sich hier bereits mit dem Werkzeug auf den Weg nach unten macht. Einige Schwellen sind auch noch in den Laderaum gefallen.
Nun macht sich auch der Bagger auf den beschwerlichen Weg nach unten.
Hier: Gleiswaagensurfen
Hier: Gleiswaagendriften
Unten angekommen- es ist nichts beschädigt.
Jetzt hätte der Bagger eigentlich die Waage frei anheben sollen, damit wir sie auf den Pritschenwagen laden können. Sie war zu schwer.
Daher sollte Plan B, die Verladung mit einem großen Radlader, zum Zug kommen. Doch dieser war trotz vorheriger Anfrage nicht verfügbar, also musste eine neue Lösung her.
Die Waage wurde in das entkernte Gebäude gezerrt und der Fahrer des Bobcat durfte Feierabend machen.
Wir besorgten einen Besen, eine Kette, eine Leiter und einen Kettenzug.
Bei diesen Bildern sei erwähnt, dass die alte VW Pritsche eine zulässige Zuladung von 1100Kg hat und 1800Kg ziehen darf (mit 50 PS). Eben ein echtes Nutzfahrzeug.
Das Abladen ging mit dem Stapler problemlos.
Nun wartet das gute Stück auf den Einbau in die bestehende Gleisanlage unseres Museums und auf Ersatz für den fehlenden Wiegebalken.
Danke an Volker von RENO-TEC aus Lobenfeld für die Durchführung der Aktion mit Bagger und Dumper!!!
Doch im Steinbruch Schrieshein gibt es noch viel mehr zu sehen:
https://www.feldbahn-dossenheim.de.tl/Steinbruch-Schriesheim.htm
Ein halbes Jahr später wurde der Einbau der Gleiswaage in Angriff genommen.
Die Gleiswaage wurde auf ihre Tragfähigkeit untersucht und für ausreichend stabil befunden, dass auch unsere momentan schwerste Lok mit 4,2 t darüber fahren kann.
Es wurde ein Einbauort außerhalb der Hauptfahrstrecke gesucht, der aber auch mit Blick auf die früheren Betriebsabläufe einer Steinbruchfeldbahn Sinn macht.
Dann rückte wieder Volker mit dem Bagger an, der schon so viel bei uns bewegt hat.
Der extrem verdichtete Boden musste mit dem Reißzahn gelöst werden.
Natürlich wurde die Feldbahn wieder als Transportmittel eingesetzt.
Der Aushub wurde zum Auffüllen der Gleisanlage benutzt
und es gab die feldbahntypischen Probleme
Frau am Steuer
Eine Woche später sollte das Fundament betoniert werden, was vom Wintereinbruch verhindert wurde.
Aber die Drainage funktioniert.
Eine weitere Woche verging, die Zufahrt zum Steinbruch war wieder mit schweren Anhängern befahrbar und die Temperaturen lagen über 5°, was die Voraussetzung für Betonarbeiten ist.
Zunächst musste die Grube leergepumpt werden, das Wasser unter dem Niveau der Entwässerung wurde aufgefangen und zum Anmischen des Betons genutzt.
Man glaubt kaum, dass hier 1400kg Betonkies und 350Kg Zement verarbeitet sind.
Zwei Wochen hatte der Beton nun Zeit zum trocknen.
Da ich eine Verletzung am Fuß hatte sah es aber so aus, als würde der Einbau der Gleiswaage lange warten müssen.
Doch Patrick und meine Familie erklärten sich bereit, den Einbau unter meiner Anleitung zu übernehmen. Also blieb mir nur die Rolle des Fotografen.
Nachdem Fabian die Verschalung entfernt hatte, kam auch schon der MOG mit der Waage.
Nach kurzem Nacharbeiten passte alles.
Zwei Stunden später waren die vorbereiteten Gleisanschlußstücke montiert und unterfüttert sowie die Fläche um die Waage wieder aufgefüllt.
Als erstes flitzte die Käferlok mit dem Bergbauzug über die Waage.
Dann wurde es spannender, was würde die Wage zu den 3,5 Tonnen der DGL sagen?
Gar nichts, die Platte bewegte sich nicht im Geringsten, als die Lok darüber fuhr.
Pünktlich zum Jahreswechsel ist wieder eine Baustelle abgeschlossen.
Vielen Dank an alle, die an diesem Projekt mitgewirkt haben.
Den fehlenden oberirdischen Teil mit dem Wiegebalken konnten wir im Jahr darauf von einer Industriewaage auftreiben und anpassen.
Wir erinnern wir uns noch mal an den Anfang dieser Geschichte, als wir 2008 die Gleiswaage im Schriesheimer Wald entdeckten und zunächst rätselten, was hier für Hebel aus dem Waldboden ragen:
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Veranstaltungen:
Fackelfahrt am 11.01.2025 16-20 Uhr
Ausweichtermine bei schlechtem Wetter
18. oder 25.1.2025.
Fahrtage am 8.6. und 14.09.2025
11-17 Uhr:
Fahrten mit dem Personenzug
und Schaufahrten mit
historischen Lorenzügen.
Um 13:00 Führung
durch die Feldbahnsammlung |
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