1986 waren wir im Scheldental bei Dillenburg unter Tage unterwegs und machten noch einen Abstecher nach Wissenbach. Dort fuhr gerade die Ruhrthaler Grubenlok mit dem Schieferzug aus dem Stollen. Heute steht hier eine Fabrikhalle. Die beiden alten Bergleute freuten sich, daß jemand kam, der sich für ihren Beruf interessierten und wir durften prompt mit einfahren. Sogar die Lok durften wir selbst steuern. Das war ein tolles Erlebnis. Wir kletterten auch hoch in alte Abbaue, in denen noch uraltes Gezähe lag. Die beiden Bergleute waren die letzten Beschäftigten untertage. Da die Grube wenige Wochen danach für immer geschlossen wurde, durften wir sogar einen Wagen mitnehmen. Erst nach einigen Metern Fahrt wurde uns bewusst, dass allein die Lore schwerer als das Zugfahrzeug war, ein Ford Escort mit 60 PS. Mit rauchender Kupplung ging es in Weilburg die Steigung hoch, am hessischen Bergamt vorbei....  Mit einem der beiden Bergmännern waren wir noch öfters im Scheldental unterwegs, er hat dort in den 50er Jahren auf den Roteisensteingruben gearbeitet und uns einige Geschichten von den "roten Teufeln" erzählt. Leider ist er viel zu früh gestorben und mit ihm das Wissen um den dortigen Bergbau. Uns bleibt heute nur noch, die Spuren dieser vergangenen Epoche zu suchen und die Erinnerung daran wachzuhalten. Die Ruhrthaler 3899 von 1969 ist im Feld- und Grubenbahnmuseum Grube Fortuna erhalten.