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Die Pyrenäen Tour 2018, an die ich nun anknüpfe, hat mir seit dem nie mehr Ruhe gelassen, ich musste da wieder hin.
Die höchsten Bergwerke Europas, Zustände wie im Goldrausch ab 1897 auf Blei und Zink, das abrupte Ende vor dem ersten Weltkrieg, der ungezügelte Einsatz der damals hochmodernen Technik wie Materialseilbahn und Grubenbahn, ohne Rücksicht auf Menschenleben hoch oben in den schroffen Bergen. August 2024 war es nach jahrelangem Recherchieren, Planen und immer wieder Verschieben endlich soweit: 11 Tage, 2700km, 3 Personen, 4 Tagestouren und eine Dreitagetour mit Biwakieren in den Bergen. Da das ganze in einem völlig abgelegen Gebiet der Pyrenäen liegt, war es auch eine logistische Herausforderung. Eben mal schnell Einkaufen oder Essen gehen, ist nicht. Daher lebten wir die Zeit aus dem Kofferraum bzw. aus dem Rucksack.
Damit wir schnell voran kommen, nahmen wir nicht wie sonst meinen Campingbus, sondern meinen Passat. Moderne Plastikautos standen auch zur Wahl, aber Nein, wir wollten ja zuverlässig und sparsam vorankommen.
Es gibt dieses Mal keine Bilder, aber 2 Filme, weitere folgen.
Altbergbau auf 2500m in den Pyrenäen - Teil 1: Mine Fourcail
Altbergbau auf 2500m in den Pyrenäen - Teil 2: Mine Montoliu
Wir fahren freitags nach Feierabend los und kommen planmäßig 750km bis zur Bitumen Mine de Rois sur Dallet kurz vor Clermont Ferrand. Auch hier wollte ich nochmal hin, hatte ich letztes Jahr hier den Durchschlupf zu dem unterirdischen Bahnhof mit 48 Decauville Loren gesucht. Am nächsten Morgen gingen wir also erneut unter Tage auf die Suche, zu dritt ist man mutiger, doch nach 2h sind wir sicher, der Teil der Grube mit den Loren ist nicht mehr erreichbar.
Die Fahrt geht am nächsten Morgen weiter, am Abend erreichen wir nach weiteren 540 km die Zentralen Pyrenäen und schlagen unsere Zelte im Orle Tal auf.
Am nächsten Morgen ist zum letzten Mal Ausschlafen angesagt, denn heute wollen wir nur eine kleine Vorerkundungstour starten, 22km Fußmarsch mit 400 Höhenmeter Aufstieg - auf eine alte Grubenbahntrasse. Um 10 Uhr geht es los:
Am Taleingang des Orle, bei Lascoux, stand einst die Erzaufbereitung der Mine Fourcail. Diese französische Grube wurde auf spanischem Boden betrieben, die Erz Förderung lief wie folgt ab:
3 Kilometer lange Grubenbahn auf 2350 m Höhe auf der spanischer Seite, 800m auf französischer Seite bis zur Bergstation der Materialseilbahn. Von dort 1000m tiefer ins Orle Tal, von hier aus 10 Kilometer, 400m über dem Talgrund mit einer kühnen Tagesförderbahn mit unzähligen Felsdurchbrüchen und 7 Tunneln. Am Ende dieser Bahn gab es ein Bremsberg bis zur Aufbereitungsanlage 400m tiefer auf 880m.
Dass es an der Grube Fourcail mit einer kleinen Materialseilbahn und unterirdischer Umladung auf einen Bremsberg nochmal höher ging, wieder mit einer Tagesförderbahn um den Berg herum, einem weiteren Bremsberg zu den Stollen auf der Rückseite des Berges hinunter, lassen wir jetzt mal außer acht, lässt aber die wahnsinnige Materialschlacht erahnen, die damals betrieben wurde und die wir uns die nächsten Tage ganz genau anschauen werden.
Wir wollen heute die geschilderten ersten 10 Kilometer der Grubenbahn erwandern, bleiben also unterhalb der Baumgrenze, und gehen dann wieder zum Auto hinunter. Unglaublich, dass es da oben in den schroffen Bergen Kilometer lange Grubenbahnstrecken gibt. Die Seilbahnstation liegt in an der Felsspitze ganz oben am Berg, wir werden sie morgen Abend erreichen.
Nach 2 Stunden Aufstieg erreichen wir die unspektakulären Ruinen der Seilbahntalstation, wir erwandern jetzt zunächst die ebene Tagesförderbahn vom hinteren Ende des Tales mit zum 10 Km entfernten Bremsberg.
Doch gleich erwartet uns ein Lorenfriedhof hinter der Seilbahnstation, uralte Förderwagen mit Speichenräder, mit Bremsen für Pferdebetrieb.
Die Berge über der 10 Kilometer langen Grubenbahntrasse waren damals nicht oder kaum bewaldet, zum Schutz vor Lawinen wurden die kompletten Schienen in jedem Winter abgebaut und in den Tunneln bzw. in extra dafür in den Berg getriebenen Stollen geschützt gelagert. Eigentlich unvorstellbar, aber damals kostete die menschliche Arbeit fast nichts während die Technik teuer war. Wir sehen daher auf allen Holzschwellen innen Gleisschrauben und außen Schwellennägel sehen. Die Schrauben vereinfachten die Demontage.
Von der Bremsbergtrommel am Ende der Stercke ging es damals bis zur Aufbereitung im Tal 400m tiefer, wir nehmen einen einfacheren Weg zu unserm Auto, was ja am anderen Ende des Tales steht.
Natürlich dauerte schon diese Wanderung viel länger als gedacht, schnell im Bach duschen und dann nach Sentein zum Dorffest, dort haben wir eine Verabredung .
An Sonntag abenden ist in Sentein Partystimmung, denn aus einem alten Reisebus wird Bier und andere Getränke ausgeschenkt, es gibt ja hier sonst nichts, die Bewohner aus den umliegenden Dörfern kommen auch zusammen und wir sind hier mit einem Einheimischen verabredet.
Am nächsten Morgen geht der Wecker um 5:30 Uhr. Zelte abbauen, Auto und Rucksäcke packen und 15 Km nach Eylie ins nächste Tal fahren. Hier werden wir abgeholt und zurück ins Orle Tal gefahren, denn unser Auto werden wir dann erst in drei Tagen wieder erreichen.
Die 1400 Höhenmeter Aufstieg sind mit 4,5 h Stunden angegeben. Aus Erfahrung weiß ich, dass wir normalerweise das doppelte an Zeit benötigen. Untrainiert, mit 12 Kilo schweren Rucksäcken und 32°C sollten es 10 Stunden werden und ab 2000m war es eine echte Quälerei. Wir gehen auf dem Maultiersteig, über den 1897-1900 die Infrastruktur der Grube Fourcail aufgebaut wurde.
Die erste Grubenbahntrasse lässt sich heranzoomen, das motiviert ungemein, kurz vorher konnten wir auch unseren Durst an einer Quelle stillen, denn die 3 Liter Flaschen, die jeder dabei hat, reichen oft nicht von Ouelle zu Quelle.
18 Uhr, der Port d´Orle kommt in Sicht, der Aufstieg ist geschafft. Ein Steinhaufen markiert die Grenze zu Spanien, wir sind jetzt auf 2350m, die Freude ist riesig. Links davon ist die Trasse der Tagesförderbahn von der Mine Fourcail zur Seilbahnstation sehen, wiir gehen zunächst auf der Grubenbahntrasse wieder zurück nach Frankreich.
Diese Trasse ist oft völlig weg gebrochen, die Stilllegung ist ja auch schon 110 Jahre her. Durch einen Tunnel ereichen wir die Seilbahnstation und können in das Orle Tal zurück schauen, da unten ist auch die 10 Km lange Bahntrasse, die wir gestern erwanderten.
Auf dem Schrottplatz unterhalb der Seilbahnstation liegt auch Grubenbahnmaterial, doch es ist bereits 19:30 Uhr und in Anbetracht dessen, was noch kommt, treten wir den Rückweg an. Zurück durch den kleinen Tunnel, in 600 m sind wir wieder in Spanien, dort liegen auch noch unsere Rucksäcke.
Danach geht es auf der spanischen Seite der Bahntrasse weiter., schließlich wollen wir heute noch die Mine Fourcail erreichen.
Die Bahn fuhr einige 100m durch ein "Schneestollen", dieser war zum Schutz vor der Witterung mit Holz abgedeckt.
Mit dem letzten Tageslicht bauen wir unsere Zelte an dem ehemaligen Zechenhaus der Mine Fourcail auf, ein Wasserfall war zuvor sehr willkommen, Duschen, die durchgeschwitzte Wäsche Waschen, letzte Trinkwasserquelle für die nächsten 20 Stunden.
Eine ruhige Nacht wird es nicht, nächtliche Fallwinde peitschen unser Zelte herum und man hofft dass keiner der Bären, die es hier oben gibt, unsere Vorräte in die Nase bekommt, denn hören würde man ihn bei dem Sturm nicht. Wenigstens ist durch den Wind morgen früh die gewaschene Kleidung wieder trocken.
Aufgrund der unruhigen Nacht schliefen wir bis 9 Uhr, vor dem Frühstück erkunden wir erst mal den Platz und die Stollen in der direkten Nähe, wohl wissend, dass die wahren Schätze in den Stollen weiter oben stehen. Die Tagesförderbahn fuhr einst um das Zechenhaus herum, hatte eine Weiche zum Anfahren der Materialseilbahn, die von den oberen Stollen herunter kam, das andere Gleis endete an einer Erzrutsche, welche von 3 Stollen 25m darüber herunter kam.
Es liegt eine Menge Grubenbahnmaterial herum, was wohl schon zur Betriebszeit kaputt ging.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach oben, schauen auch in die viele kurzen Suchstollen hinein. Überall wurde gebuddelt.
Nach einer Weile erreichen wir den nächsten Bahndamm, der von einem Stollen der 3. Sohle kommt.
Er führt zu einem Rolloch, dort wurde das Erz offensichtlich über Sohle 1 und die Erzrutsche abgefördert. Eine dreiteilige Bremsbergtrommel wurde von weit oben heruntergerollt, ein Teil ist im Tümpel hängen geblieben, der andere vor dem Stollen.
ie Stollen der ersten 4 Sohlen war bisher recht überschaubar, mit Querschlägen, Abbaukammern, Suchstrecken, Überhauen und Rolllöchern. Auf jeder Ebene gab es eine rudimentäre Seilbahnverladung, welche die paar Meter zur Tageförderbahn beim Zechenhaus überbrückte, und mehr oder weniger kurze Suchstollen.
Man hat zwar auch hier nicht die geltenden Regeln eingehalten, denn die Mindestabstände zwischen den Sohlen sind zu klein, doch auf der 5. Sohle wurde es nun völlig chaotisch. Stollen und Strecken trafen sich mehrfach mit Höhenversatz, gingen in offene Bauweise über, Kammer-Pfeilerbau nach oben und unten und mit Ausbiss, Tagebaue in denen ohne Rücksicht auf Standsicherheit auch Kavernen in den Berg getrieben wurden.
Es gab wieder viele Gleise und Trassen über Tage. Durch den geringen Höhenversatz waren teilweise Brücken über die tiefer liegenden Strecken nötig. Schön sehen wir immernoch die Trasse der Tagesförderbahn an der anderen Talseite, über die wir am Abend zuvor hergekommen sind.
Eines der Höhepunkte der Tour waren hier zwei Förderwagen an einer Umladestelle mit Höhenversatz, mittels eingezogener Balken wurde auf den 1,50m tiefer stehenden Wagen abgegekippt. Was für ein chaotischer, umständlicher Betrieb. Der obere Wagen ist noch beladen. Man muss sich das mal vorstellen, der steht seit 110 Jahren beladen da und wartet darauf, dass die nächste Schicht beginnt und sein Erz auf den Wagen darunter abgekippt wird! Die Bergmänner machten Feierabend und kamen nie wieder.
Ein Rollloch haben wir auch schon auf der Sohle darunter gesehen, das heißt es wurde das Erz hinein gekippt um es weiter unten aus dem Stollen zu fördern. Es ist als Tagschacht ausgebildet, über mir hängt ein Förderwagen im Verbauholz, es geht also darüber auch noch weiter.
Rund um die Stollen der Sohle 5 gab es wie schon beschrieben viele Abbaue, es wurde völlig chaotisch übereinander und nebeneinander der Berg ausgehöhlt, unter Missachtung jeglicher Sicherheit für die Bergleute.
Aufschlussreicher als viele Einzelbilder ist hier das Luftbild von Google Maps, außerdem sieht man nach Süden die Trasse eines Bremsberges nach oben gehen. Meine beiden Begleiter sind schon von mir den Bremsbereg hoch, während ich mir noch die zerklüfteten Tagebaue neben Stollensohle 5 ansehe.
Der Bremsberg beginnt am Tagschacht über der Sohle 5. Die beladenen Wagen wurden also von oben den Bremsberg hinab gelassen, das Erz in den Schacht gestürzt, was durch den Stollen Sohle 4 und dann die Seilbahn weiter befördert wurde.
Beim Bremsberg hoch laufen kommt man an zerlegten Förderwagen vorbei.
Oben angekommen, ist nicht mehr viel erhalten, klar, die Bremsbergtrommel fanden wir ja schon vor Stollen Sohle 3 vor, sie wurde wohl mal herunter gerollt.
Wieder führt eine Trasse weiter am Berg entlang. Wir haben es war zwar so erwartet, fragen uns aber, ob das denn endlos so weiter geht? dann, nach 800m erreichen wir das abrupte Ende, wieder an einem Bremsberg, der zu den Stollen auf der Rückseite des Berges nach unten führt. Immerhin 450 m führt der Bremsberg in dieses Hochtal hinunter.
Das heißt aber auch, hier mussten die Erzwagen den Berg hoch gezogen werden. Mit welcher Technik dies geschah, bleibt uns gut 110 Jahren nach Betriebseinstellung ein Rätsel, ein zu der Zeit üblicher Wasserkastenaufzug war es jedenfalls nicht. Möglich ist ein Pferdegöpel, allerdings ist hier oben kaum Platz dafür.
Ich zeichne nochmal den unglaublichen Weg nach, denn das Erz von hier genommen hat:
Bremsberg 450m hinauf
Tagesförderbahn 800m lang
Bremsberg ca. 100m hinunter
In den Tagschacht gestürzt und aus dem Stollen Sohle 4 wieder ans Tageslicht befördert
Kleine Seilbahn ca. 80m bis zum Zechenhaus
Tagesförderbahn 3km bis zum Grenzübertritt Port d` Orle Spanien-Frankreich, weitere 800m auf der französischen Seite zur Seilbahnbergstation
Materialseilbahn mit 1000m Höhenunterschied
Tagesförderbahn 10km durchs Tal der Orle
Bremsberg 400 Höhenmeter bis zur Aufbereitungsanlage am Taleingang
Uns zieht es weiter, den hinter dem schroffen Berg rechts wartet der See Montoliuo und die gleichnamige Grube, die am nächsten Tag auch wieder eine Menge Überraschungen bereit halten wird. Auf der katalanischen Topokarte ist hier nur noch ein gepunkteter Strich, das heißt man muss sich den Weg suchen und steht dabei öfter vor einer unüberwindlichen Felswand.
Wir erreichen trotzdem recht zügig zwei kleine Seen, die von einem abgesoffenen Stollen gespeist werden.
Während wir noch überlegen, ob wir um den Berg herum oder über den Grat gehen, bricht ein Gewitter los. Schnell bauen wir eines der Wurfzelte auf, werfen unsere schweren Rucksäcke hinein und rennen in ein höher gelegenen Suchstollen. Dort harren wir zwei Stunden aus. Wir hatten uns bereits mittags entschieden, über den Grat zu gehen, ansatatt um den Berg herum, aber heute wird das nichts mehr. Also zelten wir zwischen den Seen, wieder sorgen heftige Fallwinde für eine unruhige Nacht. Mein Zelt steht genau neben Kuhknochen, die von Bären aufgebissen wurden.
Die Nacht ist um 6 Uhr zu Ende, denn wir wollen auf dem Grat sein bevor es heiß wird.
Um 9 Uhr sind wir oben auf dem Grat, eine Herde von 19 Gämsen ist in der Nähe zu sehen. Frühstück auf 2800m, dem höchsten Punkt unserer Reise. Unter uns liegt der See Montoliu und die Mines Montoliu, wir sind gespannt welche Grubenbahnschätze sie für uns bereit hält.
Trotz des tollen Panorama war meine Frühstückspause nur kurz. Da meine beiden Begleiter heute etwas unpässlich waren erkundete ich das unter uns liegende Grubengelände zunächst alleine. Das Zechenhaus hob ich mir für später auf, und machte mich gleich auf den Weg bis zum Seeufer um mal alles zu sehen, was hier so rumliegt.
Wieder aufwärts wurden dann die Stollen erkundet.
Der erste Stollen war zu gerutscht, das Durchzwängen hat sich nicht rentiert, es war nur ein Suchstollen. Dafür geht es im Stollen der 2. Sohle zum ersten mal etwas länger unter Tage.
Nach 150m erreicht man ein abgesoffenes Gesenk auf der Strecke. Die Schienen sind hier so verrostet, dass sie unter meinen Schritten zerfallen, die Holzbalken schwimmen noch ein wenig. Normal würde man sich nie da rüber trauen.
Aber auf der anderen Seite wartet eine Lore. Also kurz sondiert, weiter gehts, darauf konzentriert, die Kamera aufs trockene zu werfen , falls die Konstruktion unter mir zusammenfällt. Der Lore ist die feuchte Stollenluft der letzten 125 Jahre genauso wenig gut bekommen wie den Schienen, alles zerfällt bei Berührung. Eine halbe Stunde später geht es in den Abbaukammern hoch bis zur Sohle 3. Was es da zu sehen gab war toll, 2 hölzerne Bremsbergwagen, 2 noch funktionierende Haspeln und 2 Zweizapfenkipper, die allerdings ebenfalls beide bei Berührung zerfallen, ein weitläufiger Pfeiler-Kammer-Abbau.
Nach 2 Stunden krieche ich wieder aus einem Loch ans Tageslicht in der fantastischen Bergwelt. Übertage liegt spektakulär viel Schrott herum und auf Sohle 3 und 4 geht es jeweils nochmal kurz unter Tage, aber wir haben das wesentliche gesehen.
Spektakulär war dann noch der Tagebau neben dem Knappenhaus, auch hier gab es wieder einige Stollen, die aber mit dem besten Willen nicht mehr befahrbar waren. Mittendrin hat man einen haushohen Brocken mit tauben Gestein stehen lassen.
Wir gehen nach 5 Stunden auf dem Grubenglände weiter Richtung Port d`Urets, aber das war erst die eine Hälfte der Grube Montliou, da kommt also noch was. Die Trasse verläuft wenig später in einer steilen Felswand und endet dann im Nichts. Als wir uns wieder umdrehen, sind über uns die aber die Tagesanlagen des nordwestlichen Teils der Grube zu sehen. Oben angekommen, das Knappenhaus und mehrer zugrutschte Stollen. Die Anstrengungen der letzten Tage zeigen Wirkung, ich konnte mich nicht aufraffen in diesen sicherlich interessanten Stollen zu kriechen und meine Begleiter wollen inzwischen keinen Schritt mehr als nötig machen. Hinterher ärgere ich mich jetzt natürlich darüber.
Von oben kommen große Halden, vermutlich gibt es da oben auch noch befahrbare Stollen. Inzwischen ist die Jugend nachgekommen und mahnt zum Aufbruch, sie wollen unbedingt heute wieder am Auto schlafen, das 1600m tiefer, weit weg im Tal steht.
Wir gehen weiter in Richtung Port d`Urets auf der oberen Grubenbahntrasse, die einst zur Seilbahnbergstation führte.
Die Trasse ist in eine steile Felswand geschlagen worden und 110 Jahre nach der Stilllegung mehrfach völlig weggebrochen.
Schön sind die vielen kleinen Tunnel. Während ich die Tunnel fotografiere, kommt von weiter vorne wenig Begeisterung über den Erhaltungszustand des Weges. Von der Trasse ist da nichts mehr erhalten, auf einem kaum Handflächen breiten Streifen müssen die Füße halt finden. Ein Fehltritt kostet das Leben, das wissen die Aasgeier ganz genau, die hoffnungsvoll über uns kreisen. 16 Uhr erreichen wir den Port d`Urets und damit wieder die Grenze Spanien / Frankreich. Hier ist nichts mehr an alter Technik erhalten, man hat eine Schutzhütte aus den Ruinen aufgebaut.
Vor uns liegt Frankreich, allerdings mit einer Geländestufe von ca 300m, die wir gleich hinunter müssen. Ganz weit hinten im Tal steht hoffentlich noch unser Auto, direkt unter uns ist eine weitere Seilbahnstation zu sehen, zwei Seilbahnmasten und vor der nächsten Geländestufe ein kleiner Staudamm, den wir in vier Stunden erreichen werden. Beim Abstieg erkundeten wir die Seilbahnzwischenstaionen, kamen an vielen Masten vorbei, manche wurden von Lawinen umgerissen. Wir sahen Loren, die einst beim Transport von der Seilbahn heruntergfallen sind.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir im Tal die ehemalige Aufbereitungsanlage Depart d`Urets mit der kleine Seilbahntalsation. Blei-Zink Bergbau ist eine giftige Angelegenheit, nach über einem Jahrhundert wächst hier nichts auf den Halden.
Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir endlich unser Auto, wie gut schmeckt jetzt eine schnell warm gemachte Dosensuppe.
Am nächsten Morgen können wir mal wieder ausschlafen, aber auch heute haben wir etwas vor, denn eine tolle Kupfergrube wartete auf uns.
Danach haben wir noch zwei Tage Zeit in den Pyrenäen. Nachdem gestern ja ein Erholungstag war mit nur einer kleinen Befahrung (in der Kupfergrube), wollen wir heute wieder hoch hinaus. Die zur Verfügung stehenden 11 Tage waren genau durchgeplant.
Auf dem Programm stehen die Mine Rouge und die Mines Bentaillou / Chichoue. Das würde wieder ein langer Tag werden, die Menge an Gruben dort oben ist unglaublich. Ich hatte hier ja bereits 2018 schon mal eine Wanderung gemacht, aber nicht alles gesehen, da ich mich da oben im Nebel auf 2000m verlaufen habe. Auch heute verschlechtet sich das Wetter rapide, an Hochgebirgstouren ist eigentlich nicht zu denken, wir steigen zu zweit die 500 Höhenmeter zur Mine Rouge auf, die wir ja schon von 2018 kennen. Doch Nebel und Starkregen, sowie die schlechten Wetteraussichten lassen uns umkehren und aus den schroffen, zentralen Pyrenäen fliehen, in die vorgelagerten Corbiers, dort ist es wieder heiß und es gibt auch Bergwerke.
Nach 11 Tagen und 2750 Kilometer sind wir wieder zuhause. Überflüssig zu erwähnen, dass der 37 Jahre alte Passat Störungsfrei lief und durchschnittlich 7,3 Liter Benzin verbrauchte.
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Veranstaltungen:
Fackelfahrt am 11.01.2025 16-20 Uhr
Fahrtage am 8.6. und 14.09.2025
11-17 Uhr:
Fahrten mit dem Personenzug
und Schaufahrten mit
historischen Lorenzügen.
Um 13:00 Führung
durch die Feldbahnsammlung |
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