Tunesien 2024 - in die Sahara!







Tunesien - wer kommt mit? hieß es 2019 unter VW Bus Freunden. Letztlich starten 8 VW T2 der Baujahre 68-79, ein T3 Syncro und ein Landy am 1. Mai 2024 nach langer Vorbereitung zu dem großen Abenteuer Tunesien. In den Monaten davor wurden die Fahrzeuge technisch fit gemacht, vier der Busse hatten neue Motoren. Wir stimmten uns über die mitzunehmenden Ersatzteile und Werkzeuge ab, ebenso wie über Bergungswerkzeug, Sandbleche, Bergeseile, Seilwinde, Schaufeln, Zyklonluftfilter, Schutzimpfungen und 1000 andere Sachen. Die Route wurde hervorragend ausgearbeitet von Mani und Kai, die Navigation in der Wüste von Thomas und Tanja, großes Lob dafür an die vier!
Alle Fahrzeuge haben die Strapazen auf 2800 km in Afrika gut überstanden, natürlich gab es kleine Schäden durch Aufsetzen vor allem am Vorderwagen und Beulen von Steine werfenden Kindern. Auch technische Ausfälle gab es, die aber alle direkt leicht zu beheben waren, wie ein Vergaserabschaltventil, eine Kupplungsseilführung, Gelenkwellenmanschetten und ein Türschloss. Lange nahm die Reinigung der Busse in Anspruch, der (salzige) Sand war überall, auch in den Hohlräumen, Motor, Innenraum, es war also ohne Übertreibung tagelanger Einsatz von Druckluft, Sauger und Gartenschlauch nötig, um die Fahrzeuge halbwegs sauber zu bekommen. Der Salzstaub im Salzsee hat nachts Feuchtigkeit gezogen und alles was nicht hundertprozentig geschützt war stark korrodieren lassen. Aber es war auf jeden Fall die Reise wert und dafür haben wir die alten Nutzfahrzeuge!


Hier geht`s zu unserem Abenteuer im Film:

Tunesien 2024 - mit VW Bus T2 und Landy in die Sahara (youtube.com)

Nach dem Film nun noch ein paar weitere Infos, im Besondern zu Bergbau und Bahnen:
Man glaubt es kaum, wir hatten Kälte und Schnee bei der Anreise über die Alpen, nur wenige Tage später waren wir bei max. 47°C im Wüstensand.




Soeben in Tunis angekommen, erst mal für 0,73€/L tanken und afrikanische SIM Karten kaufen.




Am ersten Tag, während sich die anderen um eine Haftplichtversicherung kümmerten (wir hatten schon eine die auch TN abdeckt), einen Marmorsteinbruch besucht.











Mein erster Bergbau in Afrika bei Zaghouan,  20 Minuten ging es tief im Berg.












Hier stank es erbärmlich, ich habe ein Flüchtlingsnachtlager entdeckt, schnell ein Foto und weg:




Der "Aufenthaltsraum":



Später erfuhr ich, die Migranten sind bei den Einheimischen ziemlich verhasst, weil die denen die Schafe und Ziegen stehlen. Die Tunesier sind selbst arm und haben ja außer Schafen, Ziegen und Kamelen nur Dattelpalmen - und den Phosphatbergbau. Später, zwischen Gabes und Sfax fanden wir mehrere niedergebrannte Flüchtlingslager, es gab ja Berichte auch bei uns, dass die Tunesier die Flüchtlinge einfach in die Wüste zurückfahren und aussetzen.

Bei der Rückreise mussten wir im Büro der Reederei unsere Tickets ändern lassen, in der Zeit machten sich vier Migranten an unseren Bussen zu schaffen. Ein Fahrer hatte vergessen den Kofferraum abzuschließen, da versuchten sie sich gerade in den Kofferraum zu quetschen als ich als erster aus dem Büro kam, ich konnte sie verjagen. Später vor den Zollkontrollen wurden die vier aus einem polnischen Sprinter heraus geprügelt. Unsere Busse wurden durchleuchtet, das Gerät dazu sieht aus wie eine Waschanlage, und an 7 Kontrollstellen wurden Pässe verlangt und das Fahrzeug innen und unten kontrolliert. Dabei gab es einmal Verwirrung um den Motorraum, der für ein Gepäckraum gehalten wurde. Sogar im Frachtraum der Fähre wurden die Autos nochmal vom Bordpersonal untersucht. Man kann sich vorstellen, wie erleichtert wir waren, als die Fähre 6 Stunden später endlich ablegte, zumal sie 4 Tage Verspätung hatte und es fast täglich Mails mit geänderten Abfahrtszeiten gab, das war sehr nervenaufreibend.
Die Landeswährung Dinar darf man nicht ausführen, die Zöllner kontrollieren das und kassieren das Geld direkt ein, wir hatten aber punktgenau vertankt. Daher fragte der Zöllner doch tatsächlich einen Mitreisenden, ob er ihm nicht Euros für seine Kinder geben wolle, so wie im ganzen Land fast jeder mehr oder weniger penetrant nur unser Geld wollte und die Hand aufhielt.

Doch weiter hier bei Zaghouan, weiter oben am Berg war es diesbezüglich ruhig: 















Der Eisenerzbergbau von Djerissa stand eigentlich als nächstes auf meiner Liste und unsere Route hätte auch da vorbei führen sollen. Dort gibt es Bergbau von den Römern bis heute, anscheinend auch noch untertage Betrieb mit Fahrdrahtloks. Doch leider mussten wir einige dieser interessanten Ziele ausfallen lassen, da zu nah an der Algerischen Grenze und Kasserine, wo es noch IS-Partisanen geben soll.
Daher hat uns am Rande dieses Gebiets über ca. 150 Km die Polizei eskortiert, wir konnten uns nicht frei bewegen. In Gafsa wurden wir sogar beim Einkaufen im Supermarkt von der Stadtpolizei beschattet, versuchten sie danach abzuhängen indem wir alle einzeln abfuhren. Allerdings wurden wir an der Stadtgrenze schon wieder von der Landespolizei eingesammelt.
Hier konnte ich aber nach einer hitzigen Debatte mit dem Polizeichef erreichen, dass man unsere Karawane nach Metlaoui ziehen lässt, denn da hatte ich ja auch "noch was vor".


Im Erzbahnhof von 
Metlaoui:




Grubenbahnen sind in Tunesien Meterspurig und führen durchs ganze Land zur Aufbereitungsanlage nach Gabes am Mittelmeer, dort werden jeden Tag 14000 Tonnen cadmiumlastige Flotationsabfälle ins Meer geleitet, dementsprechend ist dort im weiten Umkreis alles im Meer tot.




Kesselwagen mit Speichenräder:




Phosohataufbereitung in 
Metlaoui:





Die Mondlandschaften des Phosphatabbau erstrecken sich über weite Gebiete und haben immer wieder untertägige Anlagen angeschnitten.






Wanderung durch die Selja-Schlucht, auf der ab unserem Startpunkt am ersten Tunnel 10 Km langen Förderbahnstrecke des Phosphat Tagebau. Immerhin warteten 8 Tunnel und der imposante Wadi auf uns. Das war trotz der brütenden Hitze sehr beindruckend.




Hier ging unsere Wanderung los. Leider wurde hier am roten Bus die Dachboxen aufgebrochen und ausgeräumt.
















Beim Hochwasser 2018 zerstörte Brücke




Ab hier war ich allein unterwegs, da der Rest der Gruppe aufgrund der Hitze streikte und umdrehte.






















Güterwagen mit Phosphatsand beladen, dem Grundstoff für Dünger welcher hauptsächlich nach Europa gliefert wird.












Jetzt ist Zeit für den Rückzug, die anderen sitzen bereits mit einem Drink in der Oase 




Am Abend hatte ich einen einheimischen, Aly, als Führer.  

Hier hockten Flüchtlinge auch vor dem Bergwerk, aber hier waren sie anscheinend geduldet.














Die Kirche aus französicher Kolonialzeit in Metlaoui:




Und das Häuschen des Fahrdienstleiters:




Markthalle mit Bergbaumotiven:








Großbagger vor Redeyef.




Zur Begrüßung bei der Einfahrt in die Stadt ein Tor mit zwei Förderwagen





Reichlich Förderwagen hinter dem Zaun






Dann noch zufällig entdeckt, ein verfallenes Bergbaumuseum.
Seit dem IS-Anschlag 2015 auf die Hotels bei Tunis liegt der im Land vorher florierende Tourismus völlig brach, vieles verfällt, so auch hier.






Die alte Phosphatwäsche:






Abgetakelte Erzzüge im Bahnhof. Dieser ist nicht mehr erreichbar, seit 2018 ein Unwetter die Bahnlinie zertört hat.






Hier bog ich zur Phosphatwäsche ab und verpasste dadurch ein Grubenzug Denkmal mit einer Schöma Grubenlok, einer der Mitreisenden hat aber Bilder gemacht:









Hier nochmal der Link zum Film:

Tunesien 2024 - mit VW Bus T2 und Landy in die Sahara (youtube.com)






 
Fahrtage
 
Veranstaltungen:

Fackelfahrt am 11.01.2025 16-20 Uhr
Ausweichtermine bei schlechtem Wetter
18. oder 25.1.2025.

Fahrtage am 8.6. und 14.09.2025
11-17 Uhr:
Fahrten mit dem Personenzug
und Schaufahrten mit
historischen Lorenzügen.
Um 13:00 Führung
durch die Feldbahnsammlung
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden